Jonas Noël Niedermann

St. Gallen, Schweiz

Jonas Noël Niedermann ist ein Glaskünstler, dessen Arbeiten die Grenzen von Form, Textur und Material verschieben und eine Verbindung zwischen Tradition und Zukunft schafften. Als Meister seines Fachs untersucht Jonas anhand leuchtender und formbarer Materialien die Spannung zwischen Geschichte, Technologie, Handwerkskunst und der Zukunft der Kunst.

Der in St. Gallen in der Schweiz geborene Jonas führt sein präzises Gespür für Formen und Dimensionen auf die mächtigen Bergketten des Bergells zurück, in dem er aufgewachsen ist. Schon immer fasziniert von der Erhabenheit und den Möglichkeiten der Natur, verlagerte sich sein Fokus im Alter von neun Jahren auf die Kunst bei einem Besuch in der Glasfabrik Iittala in Finnland. Er verliebte sich völlig in die Glaskunst und als er vierzehn wurde, begann er sein erstes Praktikum an der Glasfachschule in Zwiesel, Deutschland, wo er von den Bayerischen Meistern lernte.

Mit sechzehn machte er eine Lehre als Glasbläser, bevor er in Ateliers in Italien, Deutschland, Österreich, Dänemark und den USA arbeitete. Er lernte von denen, die ihr ganzes Leben der Kunst widmeten, und entwickelte eine einzigartige Wertschätzung für die Feinheiten von Glas, indem er alles vom großen Ganzen bis zu den kleinsten Details studierte. Dadurch verfügt er über eine künstlerische Stimme, die stark individuell ist und gleichzeitig die Werke historischer Größen widerspiegelt.

Jonas ist Gaffer bei Holmegaard Værk in Dänemark und arbeitet mit Künstlern und Designern zusammen. Zu seinen neuen Werken gehören Stücke, die das Material herausfordern und ein Objekt zusammenfügen, das die herkömmliche Art der Arbeit mit Glas neu definiert. Die aufgetragenen mehreren Farbschichten vermischen sich mit dem Kern des Objekts, dieser „Glasmagnetismus“ erzeugt eine unendliche Vielfalt an Mustern und Oberflächen, die die starre Natur des Materials wiederbeleben.

Jonas‘ Arbeit fungiert als Dialog zwischen Tradition und Zukunft des Glashandwerks und -designs. Seine Leidenschaft und Hingabe treiben ihn dazu, ständig nach neuen Kreationsmethoden zu suchen. „Mit jeder Erfahrung vertiefe ich die Grenzen meines Handwerks“, sagt er. „Das Ziel ist die Kunst.“